Nach 30 Jahren
26.08.2022, 13:39 Uhr
Schweizer Notes User Group aufgelöst
Die Anwendervereinigung «Swiss Notes User Group» hat sich nach fast 30 Jahren aufgelöst. Die Geschäfte sollen von einer deutschsprachigen User Group übernommen werden.
Mitglieder der «Swiss Notes User Group» am letzten Treffen im November 2019 im Zürcher Papiersaal
(Quelle: SNoUG)
Nahezu 30 Jahre bestand die «Swiss Notes User Group», kurz SNoUG. Am 13. Mai 1993 gründeten Schweizer Anwender der damaligen Lotus-Produkte Notes und Domino die SNoUG. Die Ziele waren, gemeinsam gegenüber dem Hersteller aufzutreten und sich an Anlässen über Probleme und Lösungen auszutauschen. Die seinerzeit marktführenden Lösungen hatten viel Zuspruch in der Schweiz. Zu Spitzenzeiten zählte die SNoUG über 400 Mitglieder, sagte Präsident Helmut Sproll an einem Abschieds-Anlass im Gespräch mit Computerworld.
Sproll präsidierte die SNoUG mehr als 10 Jahren. Während der Zeit sank der Zuspruch der User nur marginal, wie er nachdoppelte. Die Gruppe zähle weiterhin circa 350 Mitglieder. Sie seien einerseits digital vernetzt und hätten nun die Möglichkeit, bis Ende 2023 kostenfrei Mitglieder der DNUG zu werden. Die 1994 gegründete «Deutsche Notes User Group» solle zu einer Vereinigung für das komplette Collaboration-Portfolio von HCL – neben Notes sowie Domino auch Connection, Sametime und neue Lösungen wie Volt – werden. Zudem habe die DNUG jüngst eine BigFix-Fachgruppe für Nutzer der früheren IBM-Anwendung gegründet. Nun sollen User in allen deutschsprachigen Ländern adressiert werden. So sei im Oktober ein Anlass der DNUG in Wien geplant und künftig werde es auch Veranstaltungen in der Schweiz geben, wie der scheidende Präsident sagte.
Parallel zur SNoUG-Gründung im Mai 1993 lancierte Lotus die Version 3.0 von Notes. Den heute aktuellen Release 12.0 lobte Sproll als ein Stück «sehr gute» Software. Der neue Anbieter HCL würde liefern, was er ankündigt und auch ohne eine neue Versionsnummer mittels Quartals-Updates mehr als Bugfixes bringen. Als Beispiele nannte er neue Funktionen wie das Zertifikatsmanagement oder die Unterstützung von Veeam-Backups für Domino. Alleine an der Kommunikation mit den Anwendern und den Partner hapere es weiterhin, kritisierte Sproll.
Einige Anwender wie die Universität Zürich – dereinst einer der Vorzeigekunden für Notes – haben sich mittlerweile gegen die HCL-Lösungen entschieden. Seit rund einem Jahr läuft die Migration auf Microsoft 365. Es gäbe aber weiterhin eine treue Kundschaft von Notes in der Schweiz, betonte Sproll. Mit seinem Unternehmen Cross-Works ist der SNoUG-Vorstand weiterhin an Notes-Projekten beteiligt.