Computerworld-Newsticker – Kalenderwoche 04/2023
Dienstag, 24. Januar 2023
Anteil der Zahlungen mit dem Smartphone wieder fast verdoppelt
Smartphone-Apps wie Twint und Co. werden für den bargeldlosen Zahlverkehr in der Schweiz immer wichtiger. Im zurückliegenden Jahr lag der Anteil von Smartphone-Käufen gemäss Daten des grössten Zahlungsabwicklers Worldline bei 7,2 Prozent, im Vergleich zu 4,4 Prozent im Vorjahr. Seit 2019 hat sich der Anteil damit fast jedes Jahr verdoppelt, wie dem von Worldline in Zusammenarbeit mit der Hochschule St. Gallen veröffentlichen «Monitoring Consumption Switzerland» zu entnehmen ist. Tatsächlich dürfte der Anteil der Handyzahlungen an allen bargeldlosen Transaktionen noch grösser sein. Denn bei den Worldline-Daten gelten nur Zahlungen mit Twint, Alipay und Wechat Pay als mobile Zahlungen. Zahlungen mit Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay werden dagegen als Kreditkartentransaktionen erfasst. Zudem erfolgen zahlreiche Twint-Zahlungen – etwa bei Parkuhren, in gewissen Online-Shops oder bei Marktständen und Hofläden – gar nicht über einen Zahlungsabwickler, was den Anteil der Handyzahlungen an allen bargeldlosen Transaktionen noch weiter nach oben drücken dürfte.
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Amag gewinnt ersten ISSS Courage Award
Amag hat den erstmals verliehenen Courage Award der Information Security Society Switzerland (ISSS) und Inside IT gewonnen. Der Schweizer Autoimporteur setzte sich dabei gegen Winbiz und Läderach durch. Mit dem Courage Award sollen Unternehmen ausgezeichnet werden, die nach einem Cyberangriff vorbildlich kommunizieren. Gleichzeitig will man mit der Auszeichnung möglichst viele Unternehmen dazu ermutigen, die Vorfälle und die nützlichen Erkenntnisse daraus öffentlich zu machen – und schlussendlich das Stigma auflösen, Opfer eines Cyberangriffs zu werden.
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Logitech erleidet Gewinneinbruch im Weihnachtsgeschäft
Zwei Wochen nachdem Logitech die Anleger mit einer Gewinnwarnung im wichtigen Weihnachtsgeschäft schockiert hat, legt der Computerzubehörhersteller nun die definitiven Zahlen zum dritten Quartal des Jahres 2022/23 vor: Unter dem Strich ist der Reingewinn um ein Drittel auf 140,2 Millionen US-Dollar eingebrochen. Das operative Ergebnis (Non-GAAP) fiel derweil in den Monaten September bis Dezember 2022 um 32 Prozent auf 204,2 Millionen Dollar, wie der schweizerisch-amerikanische Konzern bekannt gab. Auch der Umsatz tauchte um 22 Prozent auf 1,27 Milliarden Dollar. Dabei hinterliess die Aufwertung des Dollars ihre Spuren: Zu konstanten Währungen wäre der Umsatz nur um 17 Prozent gesunken. Allerdings fand der Absturz aus zuvor unerreichten Höhen statt und ist somit zu relativieren. Mit 1,27 Milliarden Umsatz war der Umsatz im Berichtsquartal nämlich immer noch um fast 40 Prozent höher als 2019.
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Auch Musikstreamingdienst Spotify streicht Jobs
Als nächste grosse Firma aus der Tech-Branche greift der Musikstreaming-Marktführer Spotify zu Entlassungen. Rund sechs Prozent der Mitarbeiter sollen gehen, wie Gründer und Chef Daniel Ek ankündigte. Damit dürften rund 600 Jobs vom Stellenabbau betroffen sein: Zum vergangenen Stichtag 30. September hatte das schwedische Unternehmen gut 9800 Vollzeitstellen. Spotify plant mit Kosten zwischen 35 und 45 Millionen Euro für Abfindungen. Der Dienst hatte nach dem Schub für das Geschäft in der Corona-Pandemie die Belegschaft rapide ausgebaut. So stieg die Mitarbeiterzahl in den zwölf Monaten bis Ende September 2022 mit über 2400 zusätzlichen Jobs um mehr als 30 Prozent.
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Bitcoin hält sich nahe Fünfmonatshoch
Die Stimmung am Kryptomarkt ist weiterhin vergleichsweise gut. Nach deutlichen Kursverlusten im vergangenen Jahr setzt sich die Erholung seit Jahresbeginn fort. Am Wochenende war der Kurs der ältesten und nach Marktwert grössten Digitalwährung Bitcoin auf der Handelsplattform Bitfinex bis auf rund 23'300 US-Dollar gestiegen. Das war der höchste Stand seit etwa fünf Monaten. Am Montagvormittag lag der Kurs etwas unter der Marke von 23'000 Dollar. Der nach Marktwert zweitgrösste Kryptowert Ether erreichte mit deutlich über 1600 Dollar zuletzt ebenfalls einen mehrmonatigen Höchststand. Der Marktwert aller rund 22'300 Digitalwährungen beträgt aktuell wieder fast eine Billion Dollar. Der fast dreimal so hohe Rekordwert vom Herbst 2021 liegt aber ebenso weit entfernt wie die historischen Höchststände von Bitcoin, Ether und anderen bekannten Kryptoanlagen. Profitiert hat der Kryptomarkt in den vergangene Wochen vor allem von der allgemein besseren Stimmung an den Finanzmärkten. Hierzu hat wesentlich beigetragen, dass sich in den USA nicht mehr ganz so starke Zinsanhebungen abzeichnen. Die US-Notenbank Fed dürfte ihr Zinsanhebungstempo angesichts der moderat rückläufigen Inflationsraten weiter verringern, wird erwartet. Hiervon profitieren Anlagen, die keine regelmässigen Erträge wie Zinsen abwerfen und solche, die – wie Digitalwährungen – als besonders riskant gelten.
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